Die AGS-Verfahrenstechnik GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft der Stadtwerke Stade GmbH, wurde Ende September vom Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) im Rahmen einer Galaveranstaltung der Messe WindEnergy Hamburg im Intercity Hotel Dammtor in der Kategorie „Produktinnovation des Jahres“ mit dem German Renewables Award 2018 ausgezeichnet. Die Auswahl hatte im Vorfeld eine hochkarätige achtköpfige Jury vorgenommen.

Zur Jury gehörten: 

  • Dr. Kai Hünemörder, Leiter des Zentrums für Energie-, Wasser, und Umwelttechnik (ZEWU) am Harburger Elbcampus.
  • Prof. Dr. Maximilian Gege, seit 1984 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und seit 2005 Vorsitzender bei Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V.
  • Prof. Dr. Andreas Reuter, Leiter des Fraunhofer IWES (Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik) sowie Professur für Windenergietechnik an der Leibniz Universität Hannover.
  • Prof. Dr. Daniela Jacob, Meteorologin und Hauptautorin im 5. Sachstandsbericht des Weltklimarates (Intergovernmental Panel of Climate Change IPCC), zudem Coordinating Lead Author für den IPCC Special Report SR1.5. Außerdem ist sie Gastprofessorin an der Fakultät für Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg.
  • Dr. Andreas Schroeter, Geschäftsführer und Executive Vice President, Central Europe & Mediterranean bei DNV GL - Energy.
  • Rüdiger Theophil, seit 2008 Leiter der Region Nord und des Studienzentrums Hamburg der Frankfurt School of Finance & Management.
  • Dr. Gerd Meier zu Köcker, Leiter des Projektes „go-cluster" in der VDI/VDE-IT Innovation + Technik GmbH (im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie)

AGS ist eine Kabelverlegetechnik für Übertragungsnetze mit der Option der aktiven Kühlung. Hauptkomponente ist das auftriebsgestützte Slipping, bei dem ein Kabeltransportrohr mit innenliegendem Kabel über Rollen in ein wassergefülltes Leerrohrsystem eingezogen wird. Für den Kabeltransportrohrstrang gilt während des Einzugsvorgangs in das geflutete Leerrohr annähernd die Bedingung: Auftrieb minus Gewicht gleich Null. Hierdurch wird ermöglicht, dass die Verlegung des Kabels zugbelastungsfrei erfolgen kann und ultralange Teilstücke verlegt werden können. Ultralange Kabelteilabschnitte bedeuten eine signifikante Verminderung der Anzahl von Verbindungsmuffen und Bauwerken im Trassenverlauf. Bei aktiver Kühlung könnten darüber hinaus aufgrund spezifischer Kabelanordnungen ultraschmale Trassen realisiert werden. Damit bestehen wesentliche Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Betriebssicherheit, Kompensation elektromagnetischer Felder sowie Nutzung hochbelasteter Infrastruktur. Durch die Reversibilität der AGS-Verlegetechnik wird ein späterer Kabelaustausch vereinfacht, da erneute teure Erdarbeiten entfallen.

„Es ist sehr befriedigend mit der Zusammenführung praxisbewährter, technischer Verfahren und Grundsätze eine Lösung anbieten zu können, den durch die Energiewende erforderlichen Stromnetzausbau zu realisieren. Der praktische Nachweis in Stade wurde erbracht, Gutachten sind geschrieben. Nun liegt es bei den Verantwortlichen, die Verpflichtung, dass zukünftig innovative Technik spätestens in der Planfeststellungsphase der Projekte zu berücksichtigen ist, damit es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt und es letztendlich nur wenige Gewinner und viele Verlierer geben wird, was die Folgen des Netzausbaus und der Energiewende betrifft“, so Werner Spiegel, AGS-Verfahrenstechnik, über die Bedeutung des neuen Verfahrens.